Papageientaucher

(Fratercula arctica)

Hier möchte ich Euch die zauberhaften Papageientaucher etwas näher bringen :-)

Allerdings nenne ich sie lieber Puffins - das klingt irgendwie passender ...

 

Deutsch = Papageientaucher

Englisch = Puffin

Norwegisch = Lunde

 

Die Puffins gehören zu der Familie der Alcida und sind damit verwandt mit den Dickschnabellummen oder auch Razorbills genannt.

Ihre durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 20 Jahre.

Das erste Mal brüten sie mit 4 Jahren.

Jeanette fragte mich warum die Papageientaucher heißen wie sie heißen. Meine Erklärung war, weil sie durch den bunten Schnabel aussehen wie Papageien und weil sie gut tauchen können. Zu mehr hat mein Englisch und mein Wissen nicht gereicht :-)

Also versuche ich sie jetzt mal zu beschreiben, damit Ihr eine bessere Vorstellung von Ihnen bekommt:

Sie werden 18-20 cm groß und 26-29 cm lang. Dabei erreichen sie ein Gewicht von 350-600g. Für Seevögel sind sie damit verhältnismäßig klein.

Sie haben einen recht kompakten Körper, einen großen, runden Kopf und einen kurzen Schwanz. Die Oberseite ist schwarz, die Unterseite weiß - wie bei sehr vielen Seevögeln. Dadurch sind sie für fliegenden Feinde von oben schlechter sichtbar. Und für Feinde im Wasser von unten schlechter zu erkennen. Am Hals ziert sie ein schwarzes Band / ein schwarzer Kragen. Dieser ist bei jedem Tier individuell und die Tiere erkennen sich daran auch. Dazu haben Sie lange, orange Beine, mit denen sie auch an Land gut und schnell laufen können. Das eindeutigste Erkennungsmerkmal ist jedoch der große, dreieckige Schnabel. Die Spitze ist dunkelorange, sonst ist der Schnabel blaugrau. Die beiden Bereiche werden durch ein gelbes Band getrennt. Am Rand das Schnabels, an der Mundöffnung wachsen je nach Alter des Vogels gelbe Rosetten. Je älter das Tier, desto mehr Rosetten. Im Winter verändert sich der Schnabel - wird kleiner und weniger bunt.

Um die Augen herum gibt es einen roten Ring in einem schwarzen Dreieck - so dass es fast so aussehen kann als würde eine Träne herunter laufen. Auf dem weißen "Hintergrund" sind die Augen so sehr markant.

Bei den Puffins sieht man auf den ersten Blick im Gegensatz zu vielen Vogelarten keinen Unterschied ob es ein weibliches oder männliches Tier ist. Die Männchen werden in der Regel nur etwas größer und schwerer als die Weibchen.

Etwa 3/4 des Jahres leben die Puffins auf offener See. Von Mitte August an bis März sind die Vögel unterwegs. Was genau in dieser Zeit passiert, wie die Vögel leben ist bisher fast gar nicht erforscht. Auch weiß man gar nicht genau wo die Vögel sich aufhalten. Während der Brutzeit leben die Puffins in großen Kolonien an Land. Ich konnte sie im April auf der Insel Stappan auf der Höhe des Nordkapps beobachten. Dort lebten zu dieser Zeit circa 50.000 Vögel.

Die Atlantic Puffins kommen in folgenden Regionen der Welt vor:

Island, Norwegen, England, Schottland, Irland und Wales

Schaut man einem Puffin beim Fliegen zu, dann sieht es etwas unbeholfen aus. Als hätte er nicht die ganze Zeit die Kontrolle über seine Bewegungen. Außerdem hat er einen sehr schnellen Flügelschlag (500 -600 Schläge pro Minute) und kann kaum gleiten. Das liegt daran, dass die Flügel des Puffins ein Kompromiss sind. Die Vögel müssen ja in zwei Lebensräumen "fliegen" können. In der Luft und unter Wasser. Daher sind die Flügel verhältnismäßig kurz - um unter Wasser dadurch nicht langsamer zu werden. Und auch schwer - damit der Auftrieb unter Wasser nicht zu groß ist und das Tauchen noch anstrengender würde. Eine Landung kann daher schon echt tolpatschig wirken - und endet auch gerne mal mit einer Bauchlandung. Unterschätzen sollte man die Flugleistung aber auch nicht. Sie sind bis zu 100 km/h schnell. Und fliegen pro Stunde 50 bis 60 km weit.

Sieht man wie gut die Puffins tauchen können, dann lohnt sich der Kompromiss. Auf der Suche nach Fisch tauchen sie in der Regel 35 m tief. Es wurde aber auch schon beobachtet, dass sie bis 60 m tief tauchen. Durchschnittliche Verweildauer unter Wasser ist 28 Sekunden. Und sie benötigen dann auch nur 6 Sekunden zur Erholung. Ein Elternteil wurde beobachtet, dass es 442 Tauchgänge in 2,5 Stunden absolvierte. Das sind drei Tauchgänge innerhalb einer Minute!!!